Anna Höfler
aus Maria Enzersdorf. Ich lade Sie zum Gedankenaustausch ein.


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Aus meiner alltäglichen Praxis.

Wer glaubt, hat es leichter?
Auf dieser Erde nicht unbedingt.

Desorientierte, sterbenskranke Menschen spüren selbst, dass sie mit dem Tod konfrontiert sind.

Die einen reagieren mit Zuversicht, auf ein uns unbekanntes geisterfülltes Leben in Vollendung, andere wollen nur bald die Augen schließen und diese Welt für immer verlassen.

Manche Patienten /innen freuen sich über die hl.Kommunion, oder einen Priesterbesuch, andere lehnen dies zwar nicht direkt ab, aber es ist ihnen nicht ganz wohl dabei.

Kontakt nehme ich z.B.mit allen Patienten /innen des Zimmers auf, besonders mit den Neuen und versuche eine fröhliche, vertrauensvolle Atmosphäre zu erreichen, so weit das nur möglich ist.

Gute Gespräche kommen dann zustande , wenn ich einfach einfühlsam beobachte und mir viel Zeit nehme, um wirklich auf die jeweilig individuelle Situation mit Freundlichkeit und persönlicher Zuwendung einzugehen. Besonderes Feingefühl ist nötig, wenn z.B. Besuch kommt. Schön ist es, wenn die Angehörigen kontaktfreudig sind, oder ich ziehe mich schlichtweg zurück.

Berührungen,bzw. Streicheleinheiten haben manchmal Sinn, praktische Hilfe ist meistens viel wichtiger. Ein Glas Wasser reichen, Essen geben, Kopfpolster höher,oder tiefer stellen, eine Schwester rufen...

Einige, eher depressive Patienten /innen reden vom Sterben, und zeigen dabei einen gewissen Fatalismus.Sie freuen sich aber doch über die Zusicherung, dass wir sie brauchen.

Zum Gottesdienst gehen im Pflegeheim ca.30 bis 35 Leute.Viele können ganz einfach nicht aus gesundheitlichen Gründen, oder weil sie es von früher nicht anders gewohnt sind.

Ungelöste Konflikte, Glaubenskrisen, brechen mit aller Deutlichkeit natürlich im Alter auf und können die Lebensfreude sehr stark beeinträchtigen.

Nach welcher Partnerin soll man denn rufen, wenn einem die Seele Vowürfe macht?

Wozu hat man das schöne Haus gebaut, wenn der Sohn ohnehin eine große Wohnung, aber keine Kinder hat?

Der materielle Wohlstand macht vielen Menschen im Alter nicht unbedingt zufrieden, sondern belastet sie enorm.

Gerne würden alte Menschen manchmal nach dem Priester und den Sakramenten verlangen, aber niemand in der Familie denkt daran, oder es ist bei langem Hin- und Her schon mal sehr schwer einen Priester zu erreichen.

Die Alltagshektik im Krankenzimmer trägt nicht zu einer religiöse Atmosphäre bei.

Auch das Fernsehen ist oft Betäubungsmittel und Ersatzmittel für Zuwendung.

Während ein Patient im Zimmer stirbt, sehen sich die übrigen Mitpatienten ein Fussballspiel an, ich finde es egoistisch und pietätlos in hohem Maße.

Angehörige spüren oft nicht den Wunsch, dass ihr Sterbenskranker über sein wirkliches Befinden, seine Sorgen und Ängste sprechen möchten, andere wieder wollen lieber über schöne Erlebnisse aus ihrem Leben sprechen, obwohl auch sie spüren wie es um sie steht, darf doch auch sein.

Mit einigen Patienten konnte ich auch kurz vor dem Sterben noch über Seltsames, Kurioses, oder einfach Erfreuliches lachen.

Bekehrung passiert meistens während des aktiven Leben und nicht im Schnellverfahren am Ende unseres irdischen Daseins, kann aber wachen Geistes, oder auch unbewußt, durchaus stattfinden und sehr glücklich machen.

Wer praktizierender Christ war, oder anderwertig religiös gelebt hat, behält es meistens bei und intensiviert es sogar.

Was die Grundeinstellung anbelangt, ist sie, meiner Meinung nach, auf alle Fälle zu respektieren.

Es geht für jeden Menschen doch darum, trotz der äußerlich traurigen Situation Befreiung zu erfahren, Freude, Kraft und Zuversicht.

Was bleibt vom Leben?
Was trägt uns?
Von allem müssen wir uns lösen.

Was bleibt?

Nur was wir verschenkt haben. Die L I E B E bleibt.

„Mehr denn je
benötig die Kirche heute Männer und Frauen
mit tiefem Glauben und tiefgehendem inneren Leben.

Männer und Frauen, die ihr christliches Engagement hineintragen in die Welt

der Kultur und der Kunst,

in die Schulen und Universitäten,

in die Politik und die

Wirtschaft,

in die Arbeitswelt und die Gewerkschaften,

in die Welt der Unterhaltung und in die Massenmedien“.

Bischof Asenjo von Cordoba

Kennen Sie den Ausspruch:

"Das sind die Mächtigen der Welt,
die über Nacht sich umgestellt,
die sich zu jeder Farb´ bekennen,
man könnte sie auch Lumpen nennen?"

...Nach blutigen Unruhen in Lastwagen gequetscht:
78 Gefangene in Thailand erstickten.

Jede Sekunde stirbt ein Mensch
Jede Sekunde stirbt ein Mensch an den Folgen von Unterernährung.

Welternährungstag

Ich selbst habe schon im Krieg, wie viele andere damals in Wien, Hunger kennen gelernt, mit der Folge von Ruhr. Wenn ich mir mein Foto von damals ansehe, verstehe ich, weshalb ich vom Arzt einen "3 er Befund" ausgestellt bekam.
In der Schule wurden mir Lebertrankapseln gegeben und mit 7 Jahren durfte ich 1947 für 3 Monate mit der Caritaskinderauslandaktion nach Holland zu Pflegeeltern, die es mir ermöglichten wieder mein Normalgewicht zu erreichen.

In Chile hatte ich im Kindergarten mit vielen unterernährten Kindern zu tun, die mir mit ihren typischen Hungerbäuchlein und oft sehr müde am Morgen geschickt wurden.

Groß war die Freude, wenn zu Weihnachten ein Packerl von der Caritas ankam, mit Trockenmilch, Kekserln, Zucker etc.



Weltweit leiden 842 Millionen Menschen chronisch an Hunger.


842 Millionen gehen abends hungrig zu Bett – wie lange noch?

Diese Zahlen nannte die UNO anlässlich des Welternährungstags.

Es sterben mehr Menschen an Unterernährung als an Aids, Malaria und Tuberkulose zusammen, der Hunger fordert mehr Opfer als alle gegenwärtigen Kriege.


Das Problem ist die Verteilung der Lebensmittel, nicht die Produktion.

Leider nimmt das Problem zu.

Die Nahrungsmittelhilfe weltweit sei von 15 Millionen Tonnen 1999 auf 10 Millionen 2003 gesunken.

Ein Grund sei der starke Anstieg der Nahrungsmittelpreise, aber auch der schwächere Dollar.

Da auch der Rückgang der Artenvielfalt die Nahrungsmittelproduktion beeinträchtigt, steht der diesjährige Welternährungstag unter dem Motto:

Biodiversität für Nahrungssicherheit“.

Als ich von Chile nach Wien zu meinen Hauptschülern kam , verschlug es mir zur Begrüßung zunächst einmal die Worte, als ich eine frische Buttersemmel im Mistkübel sah.
Schülerinnen erzählten mir damals von ihrem Taschengeld, für unnötige Ausgaben, sie hatten in der Woche mehr, als ich Lehrergehalt für ein Monat bekam. Ich musste überlegen, ob ein halbes Liter Milch für drei Tage reicht...

Viel Kleinarbeit ist bei uns noch zu machen, vorallem:Aufklären, Hinschauen ! ! ! und aktiv Zupacken.

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